1. Produktbeschreibungen individualisieren
Wenn Shop A, Shop B und Shop C alle die gleichen Produkte von Hersteller XY verkaufen, ist es für die Shop-Betreiber natürlich komfortabel, einfach auf die Produktbeschreibung vom Hersteller zurückzugreifen und diese auf ihrer Produktseite einzubauen. Da sind doppelte Inhalte vorprogrammiert. Dass Google ausgerechnet Ihre Produktseite den Konkurrenzseiten vorzieht und in den SERPS (= Search Engine Result Pages) anzeigt, darauf sollten Sie es nicht ankommen lassen.
Um dem beizukommen, brauchen Sie unique Content, also individuelle, einzigartige Produkttexte. Gerade umfangreiche Online-Shops müssten aber eine ganze Reihe von Textern beschäftigen, um all ihren Produkten einen einzigartigen Beschreibungstext zu verpassen – ein unverhältnismäßiger Aufwand, auf den auch SEO-technisch gut aufgestellte Online-Shops verzichten.
Aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung gilt deshalb: Masse statt Klasse. Individualisieren Sie (zunächst) die Produktbeschreibungen ihrer wichtigsten Artikel. Wichtig bedeutet in diesem Fall "am umsatzstärksten" und "besonders hohe Marge". Durch die Individualisierung der betreffenden Produktseiten können diese bessere Rankings erzielen und den Umsatz steigern.
Tipp: Um Ihrem Shop gegenüber externen Websites, auf denen Sie Ihre Produkte anbieten, mehr Schub durch Individualität zu verleihen, nutzen Sie den unique Content nur auf Ihrer eigenen Website. Bei Affiliate-Marketing-Vertriebskanälen und Preissuchmaschinen hingegen lassen Sie die Herstellerbeschreibungen stehen.
2. Alarm schlagen bei Content-Klau
Copy & Paste ist trotz Urheberrecht leider immer noch weit verbreitet im WWW und so kann es durchaus vorkommen, dass andere Online-Shops Ihre individuellen Beschreibungstexte unerlaubt kopieren und auf ihren eigenen Produktseiten verwenden. Und schon wieder ist das Netz voller Duplikate! Sie haben sich in so einem Fall zwar nichts zuschulden kommen lassen, aber Suchmaschinen wie Google missinterpretieren manchmal das Erstellungsdatum von Content und werten Ihren Text gegebenenfalls als die spätere Variante, also als Dublette. Herbe Positionseinbußen können die Folge sein.
Zwar können Sie die unrechtmäßige Verwendung Ihrer Inhalte durch Dritte nicht von vornherein verhindern. Ein praktisches Tool namens Google Alerts informiert Sie jedoch kostenlos, sobald Ihre Texte ein weiteres Mal im Netz auftauchen. Sie können dann postwendend an den Übeltäter herantreten und um Löschung des duplizierten Inhalts bitten oder ggf. rechtliche Schritte einleiten.
3. Produktbewertungen zulassen
Wenn Sie es Ihren Kunden ermöglichen, Ihre Produkte auf Ihrer Shop-Website zu bewerten, beispielsweise mit einem Sternchen-System und einer Rezension, sind einerseits positive Effekte für die Conversion Rate im Shop zu erwarten. Aber auch aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung sind Produktbewertungen Gold wert, nicht nur, wenn es um das Reduzieren von duplicate Content geht. Snippets mit Sternchen werden in den SERPS nachweislich öfter angeklickt; die Rezensionstexte der Kunden individualisieren Ihre Produktseite.
Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie für das Produkt keinen individuellen Beschreibungstext haben und sich trotzdem inhaltlich stärker von den Produktseiten Ihrer Konkurrenzshops absetzen wollen. Google liest dann die individuell verfassten Produktbewertungen Ihrer Kunden auf Ihrer Produktseite aus und erkennt die Einzigartigkeit Ihrer Seite. Je mehr und je ausführlichere Rezensionen ein Produkt hat, desto stärker reduziert sich die Deckungsgleichheit zu anderen Produktseiten. Und je individueller die Seite, desto höher die Chancen für ein gutes Ranking.
4. Mehrseitige Produktlisten vom Index ausschließen
Haben wir uns bisher damit beschäftigt, duplicate Content auf Produktebene zu beseitigen, gibt es auch auf Kategorie-Ebene einen wirksamen Hebel dagegen.
Manchmal verursachen Online-Shops selbst doppelten Content. Nämlich dann, wenn Kategorieseiten-Paginierungen auftreten. Umfasst bspw. die Shop-Kategorie "Hundeleinen" so viele Produkte, dass sie über fünf durchzublätternde Seiten verteilt angezeigt werden, erhält jede dieser Seiten eine Paginierung. Da sich alle diese fünf Seiten vom Aufbau her stark ähneln, sollten Sie dafür sorgen, dass Google nur die erste Seite mit den Hundeleinen indexiert, nicht jedoch die Seiten 2 bis 5.
Um den vom Shop produzierten duplicate Content für den Index zu sperren, verwenden Sie die HTML-Elemente rel="next" und rel="prev" als Hinweis an die Googlebots. Statten Sie den Quellcode der Paginierungsseiten im Head einfach mit einem Link-Tag mit dem rel-Attribut prev und/oder next aus, um das Duplicate-Content-Problem zu lösen. Diese Art der Seitennummerierung zeigt Google eine Beziehung zwischen Teilen von URLs an, also welche Seite jeweils die Vorgänger- und welche die Folgeseite ist. So erhält Google den Hinweis, welche die erste Seite der Produktliste ist, und damit auch, welche Seite bevorzugt in den Suchergebnissen auftauchen soll.